Bauhaus Weimar
Quartier der Moderne
Die Gestaltung der das neue Bauhaus Museum umschließenden Flächen leitet sich aus den vielschichtigen Nutzungsansprüchen ab. Sie fassen die diversen benachbarten Kulturinstitutionen sowie den angrenzenden Weimarhallenpark nicht nur formell, sondern auch physisch zu einem Quartier zusammen und bieten viel Raum für Kultur, Begegnung und Kommunikation.
Das grosszügige Angebot an informellen Sitzmöglichkeiten und eine Komposition lichtdurchlässiger japanischer Schnurbäumen und schmalblättrigen Eschen bilden die zentralen Anziehungspunkte auf dem Stéphane-Hessel-Platz, dessen Charakteristischstes Element der sogenannte „Platz im Platz“ darstellt. Die Ausrichtung des Platzes orientiert sich an der Bebauung vor 1938 und sein tieferes, sich aus der Geschichte des Ortes ergebende Höhenniveau, bildet ein Kontrast zu der sonst ebenen Fläche. Wie eine tiefere gelegene geologische Schicht liegt die Anlage knapp einen Meter unter dem Niveau des restlichen Platzes: ein Höhensprung als räumliches Symbol der historischen Bedeutung des Ortes.
Die neu geschaffenen Wegbeziehungen ergeben sich aus der Positionierung des neuen Bauhaus-Museums in der festgelegten städtebaulichen Umgebung und den funktionalen Attributen des Museums. Während im Eingangsbereich des Museums Raum für kulturelle Veranstaltungen geschaffen wurde, wird die ansonsten klare Gliederung der Flächen durch besondere Orte im Kontext der vielfältigen öffentlichen Nutzungsansprüchen ergänzt.
Die Verbindung zwischen dem Quartier der Moderne und dem Weimarhallenpark als zentralen Ort der Rekreation wurde durch einen ausgehend vom Museumsplatz sanft in den Park herabfallenden Hohlweg inszeniert. Durchläuft man diesen, wird ein Auftauchen in die Stadtebene, beziehungsweise ein Abtauchen in den Park physisch und sinnlich wahrnehmbar.