Masterplan für das historische Zentrum von Buchara und Konzeptentwurf für die Biennale 2025
Der Landschaftskonzeptentwurf für das über 2,5 Hektar grosse Kulturdistrikt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Büro Waiwai von Wael Al Awar und Werner Sobek erarbeitet und befasst sich mit verschiedenen Dimensionen von Phasierung und Zeit. Dabei wird eine langfristige Vision für das historische Zentrum von Buchara entwickelt, die auf den zuvor durchgeführten Untersuchungen und dem ausgearbeiteten Masterplan basiert.
Kurzfristig soll die Umgestaltung des Areals die kommende Bukhara Biennale 2025 unter dem Titel „Rezepte für gebrochene Herzen“ der Uzbekistan Art and Culture Development Foundation ermöglichen. Die erste Biennale in Buchara findet vom 5. September bis zum 20. November 2025 statt.
Das Gestaltungskonzept umfasst eine Abfolge öffentlicher und privater Freiräume mit einer Vegetation aus Bäumen, Stauden und Rosen, darunter traditionelle Obst- und Blütenarten. Sorgfältig ausgewählte Materialien, neue Möblierung, kleine Wasserbecken und Pflanzen tragen zu einer Landschaft im städtischen Massstab bei, die auf das UNESCO-Weltkulturerbe verweist und zugleich einen Rahmen und eine Plattform für die Kunstwerke der Biennale schafft. Die Pflasterflächen aus kleinen Plätzen, Strassen, Gassen und Höfen bilden ein zusammenhängendes System urbaner Freiräume, das in der kulturellen Tradition von Buchara verwurzelt ist.
Dies wird durch verschiedene gestalterische Eingriffe erreicht, die geschützte Bereiche schaffen und ein angenehmes Mikroklima fördern. Die Magok-i-Attari-Moschee bildet einen zentralen Ort für die Auseinandersetzung mit kulturellen, historischen und bildungsbezogenen Themen. Der Garten und die Karawanenroute durchqueren das Gelände. Ein neues Amphitheater öffnet den Blick auf die Magok-i-Attari-Moschee und ermöglicht Aufführungen auf einer tieferliegenden Ebene. Ein Ziel ist es, die Materialität des historischen Ortes zu vereinheitlichen und seine Lesbarkeit zu verbessern. Um die Qualität der Freiräume aus der Perspektive von Fussgängern zu verbessern, ist es notwendig, den Raumanteil für Strassen und funktionale Bereiche zu reduzieren. Ehemalige Strassen werden daher in Fussgängerbereiche umgewandelt. Die Biennale sollte nicht als Endpunkt der Veränderungen betrachtet werden, sondern als Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der Stadt und ihrer Bewohner. Der Kulturdistrikt stellt eine bedeutende Chance im städtischen Gefüge dar. Ziel ist es, ein städtisches Umfeld im menschlichen Massstab zu schaffen, das sich organisch weiterentwickelt, mit der Zeit verfeinert und in seinen Kontext integriert wird.
In unserem Zürcher Büro wurde ein Arbeitsmodell im Massstab 1:100 des Areals erstellt, um die Abfolge von Freiraumtypologien zu analysieren und zu entwickeln, wobei die Blickbeziehungen und wichtigen Sichtachsen der historischen Stadt berücksichtigt wurden. Für Möblierung, Wände und Sitzgelegenheiten wurden Detailmodelle in verschiedenen Massstäben angefertigt.