Kongresshaus Tonhalle, Zürich
Geschichte neu beleben
Pünktlich zur Zürcher Landesausstellung von 1939 legten die Architekten Haefeli Moser Steiger geschickt eine neue Struktur über die bestehende kleine und grosse Tonhalle und schufen aus der Verbindung von Altem und Neuem ein architektonisches Zeitzeugnis.
Die damit entstandene neue Struktur von Kongresshaus und Tonhalle fügte sich mit ihren einfachen und funktionalen Ordnungsprinzipien nach aussen hin beinahe nahtlos in das städtische Umfeld der Strassenzüge ein. Vor, auf und in den Gebäuden hingegen fanden sich verschiedene Elemente der Gartengestaltung, die ein Wechselspiel aus Natur und Architektur bis ins kleinste Detail abbildeten und den Besuchern immer neue Eindrücke und Ausblicke boten.
Mehreren Um- und Ausbauten in den 80er-Jahren liessen diese Charakteristika jedoch verblassen. Mit der Instandsetzung des Gebäudekomplexes über die vergangen fünf Jahre durch Elisabeth & Martin Boesch Architekten und Diener & Diener Architekten in Zusammenarbeit mit VOGT bot sich die einmalige Chance, das ursprüngliche Konzept wiederzubeleben, weiterzuentwickeln und damit den ursprünglichen Charakter des Ensembles zu stärken.
Die früher vorhandene, aber beim Umbau in den 80er-Jahren mit einem Panoramasaal verstellte Dachterrasse konnte Grossteils wiederhergestellt werden. Diese stellt künftig in der Abfolge historischer Gebäude zwischen Bürkliplatz und Mythenquai den einzigen öffentlich zugänglichen Aussichtspunkt mit Blick auf den See und die Alpenkulisse dar. Auch das Prinzip der Durchdringung von Architektur und Natur, eine der zentralen Ideen des ursprünglichen Entwurfs, konnte mit neuen Pflanzenfenstern und -Vitrinen wiederbelebt werden. Die intensiv begrünte Dachfläche des Verbindungsbaus zwischen Konzertfoyer und Restaurant schafft neuen Lebensraum für Flora und Fauna.