Auf den weitläufigen Wiesen sind fünf Spiegel verteilt, deren Formenvielfalt von einem perfekten Kreis bis hin zu Ovalen und länglicheren Ellipsen reicht – die Proportionen variieren je nach Perspektive des Beobachters. In den Spiegeln reflektieren sich, wie in den gefrorenen Oberflächen von Eislöchern, die vorbeiziehenden Wolken ebenso wie der Blick des Betrachters. Ein Stück des weiten Himmels über Dänemark, selbst Teil der unkontrollierbaren Natur, wird so in die bewirtschaftete und menschengemachte Landschaft projiziert und liegt wie ein Ausschnitt seines früheren Selbst inmitten der Wälder und Wiesen. Die Spiegel nehmen Bezug auf die formbildenden Kräfte des Gletschers und das Phänomen der Gletschertöpfe: gefrorene Überreste einer abschmelzenden Landschaft, die Tausende von Jahren überlebt haben, von Sedimenten bedeckt und geschützt, bevor sie sich schliesslich als kleine Teiche manifestierten.

Das Verwischen der Grenzen zwischen oben und unten, innen und aussen findet seine Resonanz auch in der landschaftlichen Verschmelzung von «Wildnis» und Garten. Die Felsblöcke können als Relikte der letzten Eiszeit oder aber auch als präzise gesetzte künstliche Elemente innerhalb der Parklandschaft gelesen werden. Die dichten und formal klar definierten Baumgruppen, die auf kleine Anhöhen gepflanzt sind, muten aus der Ferne wie angelegte Gärten an. Aus der Nähe betrachtet sind es jedoch Bereiche ungezähmter «Wildnis». Und obwohl man erwarten könnte, dass die wilden Haine betreten werden können, verhindern Zäune den Zugang. Es sind Paradiesgärten, die verschlossen bleiben.

Diese Metapher passt auch zu den Schafen, die die weite Heidelandschaft pflegen, indem sie die Baumkeimlinge fressen. Wie die artifiziellen Relikte einer eiszeitlichen Landschaft verwischen sie die Grenzen zwischen Kultivierung und «Natur» und lassen in diesem nordischen Park das Modell einer antiken mediterranen Weidelandschaft entstehen.

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