Friedhof Steckborn
Unter den Linden
Der Friedhof Steckborn bildet mit seiner klaren Form ein präzis formuliertes Gegenstück zur Umgebung. Streng geschnittene Lindenhecken definieren die Grabfelder, die als Gärten zu verstehen sind: der Garten als Sinnbild des Paradieses, der Urgarten als Hortus conclusus.
Der Friedhof ist ein Ort, in dem durch Zwischenräume Platz für Stille und Schweigen geschaffen wird. Im Gegensatz zum bunten Farbenspiel der Grabbepflanzungen steht die erhabene Ruhe der mit Lindenhochstämmen bestandenen Kiesfläche.
Durch die konsequente Verwendung der Linde in ihren verschiedenen Spielarten entsteht eine Beziehung zum benachbarten Kehlhofplatz mit seiner dominanten Linde. Der introvertierte Friedhof wird an die Stadt gebunden, die Pflanze tritt als Vermittlerin zwischen den Lebenden und den Toten auf.
Die Linde ist gleichsam raumbildend, Schatten spendend und Verzierung: als streng geschnittene Hecke entlang der Grabfelder, als Hochstamm in den Zwischenräumen sowie als Spalier vor der Urnennischenwand.