(N 40° 46’ 46’’, W 73° 57’ 48’’) Das Metropolitan Museum of Art richtet seine neoklassizistische Längsfassade auf die Fifth Avenue aus und steht gleichzeitig als einziges repräsentatives Gebäude im Central Park. Das Haus an der Strasse und im Park. Das Herrenhaus mit Park. Ausgestellt wird Kunst aus aller Welt und vielen Zeitepochen. Ein Gang durch das Museum ist wie ein Spaziergang in einem Park. Einer Wunderkammer gleich wechselt sich Hochkultur mit Alltagskultur ab. Dazwischen finden sich auch viele bizarre, wenn nicht gar frivole Ausstellungsstücke.

Die temporäre Ausstellung auf dem Museumsdach ist ein Vorstadtgarten, ausgestattet mit Hecken, Rasen, Steinplatten und Stühlen. Ein Garten über dem Park. Die s-förmige Spiegelwand von Dan Graham bildet im Zusammenspiel mit den Efeuhecken ein räumliches Zentrum, das sich beim Eintreten spiegelt, verdoppelt, auflöst. Ein bekanntes Motiv in Barockgärten vermengt sich mit dem Heckenmotiv der Einfamilienhausgärten, Aristokratie mit Alltagskultur. Der beständige Wechsel der Bezugsebenen wird einzig vom gleichmässigen Horizont der rahmenden Hecke austariert.

Im Garten stehend, sieht man das Baumkronendach des Central Parks im Mittelgrund, und hinter der Skyline von Manhattan sind die unermesslichen Weiten der Vorstadtgärten von New Jersey zu erahnen. Der lokale Horizont, die Hecken, tritt in Dialog mit der metropolitanen, spiegelnden und glitzernden Fassadenwelt der Hochhäuser. Ein Bild im Bild oder ein Garten im Garten.

Print article