UCL East Campus, London
Rhythmus der Veränderung
Erweitertes Gebiet / Kontext
Die Landschaft des Gebiets von Stratford wird schon immer von grossflächigen Prozessen geprägt. Ursprünglich wurde sie von den Flusssystemen des Lea-Tals beeinflusst, gefolgt von der Industrialisierung, den Olympischen Spielen und den anhaltenden Entwicklungen. Stratfords Lage am Fluss Lea spielte im Laufe der Jahre eine entscheidende Rolle in seiner Entwicklung. Die Wasserwege waren mit den Docks an der Themse verbunden und machten die Stadt zu einer Hauptroute für die Verteilung von Gütern. Der Bau von Eisenbahnlinien im 19. Jahrhundert steigerte die Bedeutung des Gebiets während der industriellen Revolution. Von der Schwerindustrie im 19. Jahrhundert bis zur Parklandschaft in der Mitte der 2000er Jahre hat das Gelände weitere bedeutende Veränderungen erfahren. Im Jahr 2012 führten die Olympischen Spiele zu einer umfassenden Entwicklung. In den folgenden Jahren wurden im Rahmen des London Olympia-Erbe-Programms zahlreiche Vorhaben realisiert, darunter Wohn- Gewerbe-, Infrastrukturprojekte, und setzten so die Tradition der gross angelegten Landschaftsgestaltung in dieser Region fort.
Der am südlichen Ende des Queen Elizabeth Olympic Park (QEOP) gelegene Campus lässt sich von seinem städtischen und landschaftlichen Kontext inspirieren, um einen idealen Ort zu schaffen, an dem Mitarbeiter, Studierende und Besucher zum Lernen zusammenfinden. Diese erste Entwicklungsphase stellt nur einen kleinen Teil des grösseren Projekts innerhalb der QEOP dar. Nach seiner Fertigstellung wird der Campus jedoch ein wichtiger Bestandteil des von dem London Olympia-Erbe-Programms geplanten Kultur- und Bildungsviertels sein.
Universität London, Ost Campus
An der UCL East vereinen sich Architektur und Freiflächen zu einer gebauten Umgebung, die die Identität der UCL als Institution widerspiegelt. Gleichzeitig ermöglichen sie Verbindungen und gemeinsamen Räume, um die UCL in den Kontext des Parks zu integrieren.
Das Gelände hat einen offenen Charakter und wird von zwei künstlich angelegten Flussläufen begrenzt, die zusammen als Bow Back Rivers bekannt sind: dem City Mill River im Südwesten und dem Waterworks River im Osten. Diese verleihen dem Gelände ein erhöhtes Uferterrassenprofil. In unmittelbarer Nachbarschaft des Campus befindet sich im Nordwesten das London Stadium, das als Veranstaltungsort für sportliche Grossveranstaltungen bekannt ist, und dass London Aquatics Centre auf der anderen Seite des Flusses ist eine stark frequentierte Sporteinrichtung, die von vielen Londonern regelmässig besucht wird. Direkt gegenüber der Thornton Street ragt der ArcelorMittal Orbit als ein ikonisches Symbol für die neue Identität Stratfords nach den Olympischen Spielen in die Höhe.
Eine gestalterische Hauptaufgabe besteht darin, die imposante Grösse dieser benachbarten Einrichtungen zu überwinden und dazu beizutragen, die olympische Parklandschaft in eine bewohnbare "menschliche Massstäblichkeit" zu transformieren und den Campus als Teil des öffentlichen Raums zu etablieren. Thornton Street ist die Hauptschnittstelle zum Park und verbindet die neuen Studentenunterkünfte mit den akademischen Gebäuden auf der anderen Seite des Flusses. Diese breite Strasse ist hauptsächlich als Fussgängerweg konzipiert, dient jedoch auch als einer der Hauptausgangswege des Stadions und behält so die Bepflanzung mit grossen Platanen und das Stadtmobiliar an den Rändern bei. An der östlichen Peripherie des Geländes setzt sich eine Flusspromenade fort, die von Norden nach Süden des QEPO verläuft. Linden-, Amber- und Tulpenbäume (Tilia-, Liquidambar- und Liriodendron-Arbores) flankieren den Haupteingang des Gebäudes und schaffen einladende Räume, während Sitzgelegenheiten den Blick auf die bestehenden Staudenbeete entlang der Uferböschung des Waterworks River ermöglichen.
Ein Platz bildet das Herz des Campus und dient als Treffpunkt für formelle und informelle Zusammenkünfte. Eine elliptische Rasenfläche, gesäumt von grossen Linden stellt den Mittelpunkt dar. Dabei schafft die Form eine Variation in der Breite zu beiden Seiten, wodurch Verkehrswege in den kompakteren Bereichen und breitere, offene Räume im Osten und Westen vorgesehen sind. Auf diese Weise wird eine Hierarchie festgelegt, die die Grösse des Platzes in eine komfortable Abfolge unterschiedlicher Atmosphären aufteilt, die sich auf die Landschaft, das interne Programm und die physische Grösse der Gebäude beziehen. Der Entwurf sieht vor, den Fokus auf den zentralen Knotenpunkt zu lenken und gleichzeitig einen Bezug zur Situation der Promenade und der Parkterrasse zu berücksichtigen. Die Räume sollen als eine Serie von subtilen, sich entwickelnden atmosphärischen Veränderungen erlebt werden, die von einem geschlossenen Blätterdach mit einer formellen Anordnung zu einem offenen Raum im Zentrum für Grossveranstaltungen übergehen.