Sanaa Building - Novartis Campus, Basel
Exakte Landschaft
Sandstein vom Bodensee und Wasser prägen den Innenhof des Sanaa-Building im Novartis Campus. Das schlanke, sechsgeschossige Gebäude am Eingang des Campus Geländes zeichnet sich durch seine in Hülle und Baukörper konsequent umgesetzte Transparenz aus. So blickt man vom schmalen Innenhof durch den Gebäudekörper hindurch in das üppige Grün des umgebenden Parks. Die Hofgestaltung spiegelt das klare architektonische Konzept: In dem mit Wasser gefüllten Hof liegen grünliche Sandsteinplatten im strengen Raster der Fassade. Die fast quadratischen Platten unterscheiden sich in ihrer Stärke, so dass die sichtbare Oberkante fünf verschiedene Niveaus ausbildet. Nur die oberste Ebene liegt über dem Wasserspiegel und formuliert die Idee eines Weges. Die Niveaus der unter Wasser liegenden Steine lassen sich an den Farbschattierungen der einzelnen Platten ablesen: Abhängig von der Wassertiefe wirken Sie dunkler oder heller. Der gewählte Rohrschacher Sandstein ist im Wasser entstanden, im seichten Molassemeer, das vor rund 20 Millionen Jahren den heutigen Bodenseeraum bedeckte. Feinmaterial wurde von Flüssen aus den sich auffaltenden Alpen in dieses Meer gespült und sedimentierte dort. Die Hofgestaltung weist in abstrahierter Form auf diesen Entstehungsprozess hin: Ein versteinerter Sandstrand aus dem Miozän wurde in Quader zerteilt wieder aufgebaut und weitgehend überflutet. Sinkt die Aussentemperatur unter die des leicht temperierten Wassers, so füllt Nebel den Innenhof. Der Hof wird kurzfristig zum räumlichen Volumen im Innern der transparenten Hülle – und zu einem Teil einer abstrahierten Rheinlandschaft aus Wasser, Stein und Nebel.