Station Giesing, München
Raum und Zeit
Der Stadtteil München Giesing soll einen Bahnhofplatz erhalten, auf dem die Nutzungen eines Busbahnhofs neben denen eines städtischen Quartierplatzes zur selben Zeit möglich sind, ohne dass der Platz vordergründig als Verkehrsort in Erscheinung tritt. Das Gestaltungskonzept sieht einen fliessenden und barrierefreien Handlungsraum vor, einen Platz ohne Kanten und markierte Grenzen.
Bestimmende Elemente dieses Freiraums sind die lichten, meist fiederblättrigen, hoch aufgeasteten Bäume, die sich zu einem transparenten, jahreszeitlich wandelnden Baumdach vereinen. Als städtebauliches Element stellt der neu entstandene Aussenraum den verloren gegangenen Massstab wieder her, wobei mit den überlangen Stämmen und hohen Baumkronen die Grosszügigkeit der freien Fläche als Besonderheit des Orts gewahrt bleibt. Gebildet wird der Stadtraum aus zehn verschiedenen Gehölzen, allesamt von stattlichem Wuchs. Dimension, Farbe und Textur der Rinde lassen die einzelnen Stämme wie Exponate einer Ausstellung wirken. Einfache Naturphänomene, die erst beim täglichen Begehen des Ortes manifest werden.