Tate Modern, London
Ein englischer Platz
Als Herzog & de Meuron 1995 ein ehemaliges Kraftwerk in die Tate Gallery of Modern Art verwandelten, schuf Kienast Vogt Partner im Aussenraum einen Hybriden aus Platz und Garten: den englischen Platz. Schon damals war die Erweiterung der Tate in mehreren Stufen geplant, um der zu erwartenden städtebaulichen Entwicklung Rechnung zu tragen. In einer Studie analysierte Vogt Landschaftsarchitekten 2005 und 2006 Möglichkeiten, den Bezug zwischen dem Ufer der Themse, den Aussenräumen der Tate und dem sich wandelnden urbanen Kontext zu stärken. Anfang 2008 begann die Planung der nächste Ausbauphase, in der Gebäude und Aussenräume den neuen Bedürfnissen angepasst werden.
Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes „bankside urban forest“ kommt den Aussenräumen der Tate in Zukunft eine zentrale Rolle als Katalysator für die Freiraumentwicklung des ehemaligen Industriegebietes in einen lebendigen Stadtteil zu. Der Freiraum liegt an der Schwelle zwischen dem Ufer der Themse mit dem diesem Flussraum eigenen Charakter einerseits und der umgebenden, dynamischen Stadtlandschaft andererseits. Diese Situation bestimmt als Angelpunkt – zwischen Stadtraum und Flussraum, zwischen Erholungsfläche für Anwohner und Auffangbecken für die grossen Besucherzahlen der Tate, zwischen Ruhepol und Knotenpunkt der Bewegungen von Fussgängern und Fahrradfahrern – die Herausforderungen der Gestaltung: Einer Gestaltung, die kraftvoll genug ist, dem benachbarten Flussraum etwas entgegenzusetzen, ohne trivial zu werden, und die zeitlos genug ist, um zwischen den täglich wechselnden Gezeiten der Themse und der sich über die Jahre wandelnden städtischen Situation auf lange Sicht zu bestehen.
Projekt von Kienast Vogt