Theaterplatz, Baden
Unter den Linden
Jahrelang war die Fläche an der städtebaulich spannenden nördlichen Kante der Badener Altstadt als Parkplatz den Autos vorbehalten. Erst durch den Bau eines unterirdischen Parkhauses entstand auf dessen Dach Raum für die Umnutzung zum Stadtplatz.
Mitten im Zentrum gelegen, die Altstadt im Rücken, bietet der Theaterplatz hoch über dem Limmateinschnitt unerwartete Ausblicke auf die Lägern und den Schartenfels. Tragende Idee des Entwurfes ist die Inszenierung der markantesten Eigenart des Ortes, der Begegnung von Stadtraum und Naturraum im Zentrum Badens. Der Platz wird zum Vermittler zwischen diesen beiden Polen. Die raumbildende Randbebauung des Platzes wird durch zweireihige Lindenpromenade unterstützt, die an den Seiten in Spiralen endet. Sie bildet das grüne Rückgrat der Fläche. Der Platz öffnet sich zur historischen Stadtmauer und bietet freien Blick auf den Limmateinschnitt und die gegenüberliegende Landschaft. Es entsteht ein vielseitig nutzbarer Raum, eine Art Aussichtsplattform fast im Sinne eines öffentlichen Balkones – eine Wirkung, die von der auf die denkmalgeschützten Stadtmauer aufgesetzten Mauer am Rande des Limmateinschnittes verstärkt wird.
Eine Promenade aus Winterlinden (Tilia cordata) rahmt den Theaterplatz und erzeugt einen offenen Raum für unterschiedliche Nutzungen wie Markt, Feste und Veranstaltungen. Die Materialisierung verweist auf die Landschaft, auf die man vom Platz blickt: Als Bodenbelag wurde eine helle, wassergebundene Decke auf Basis von Jurakalk eingebaut, die Versickerung zulässt und so der zunehmenden Versiegelung des Stadtraumes entgegenwirkt. Dem Beton der Weisszement-Mauer wurde lokaler Kalkstein zugeschlagen. Durch die Materialisierung und die Nachbearbeitung der Mauer mit dem Stockhammer entsteht eine aussergewöhnliche, lebendige Oberfläche, die an den Naturstein der Lägeren erinnert.