Via Giulia, Rom

Pairi Daeza

Details
Kunden
CAM Edilizia – CAM. S.r.l., Rom
Typus
Garten
Entwurf
2015 - 2017
Status
On hold
Fläche
4 500 m²
Land
Italien

Ein neuer pairi daeza oder Paradiesgarten an der Via Giulia lädt Einheimische und Besucherinnen und Besucher dazu ein, einen üppig bewachsenen Ort in der Stadt zu erfahren. Stellenweise vernachlässigt, von alten Bäumen und Weinreben überwuchert, scheint er seit Jahrhunderten da zu sein – ein vergessener Ort inmitten Roms. Es könnte ein alter Garten sein, in der Tradition der Villengärten aristokratischer Römer, die auf den historischen Plänen und Abbildungen zu finden sind. Einige davon wurden wiederentdeckt und sind für Stadtbewohner und Besucherinnen gleichermassen zugänglich. Dieser Garten, der an die nahen Farnesischen Gärten oder an die abgeschiedenen Bereiche innerhalb der Villa Borghese erinnert, hat dabei sowohl eine innere als auch eine äussere Geschichte.

 

Von aussen betrachtet ist es eine geheimnisvolle Welt, fernab von der geschäftigen, heissen Stadt, die üppiges Grün, Schatten und Ruhe verspricht. Hohe Baumkronen recken sich über die Mauer bis zur Strasse, und Rankpflanzen und Kletterrosen scheinen aus dem Garten auszubrechen, um in einen Dialog mit den Farnesischen Gärten zu treten. Die hohen Bäume an der Via Giulia tragen dazu bei, den Strassenraum zu stärken, indem sie die Fassadenlinie der Gebäude fortführen.

 

Innerhalb der Mauern offenbart sich der Garten als lebhaft und facettenreich. Er ist auf drei Ebenen angelegt: der atrio giardino, der frutteto und der giardino segreto. Der atrio liegt auf derselben Ebene wie die Via Giulia, und sein grosses Wasserbecken dient als zentraler Treffpunkt für die gesamte Nachbarschaft. Der frutteto auf der Zwischenebene bildet den Übergang zwischen dem atrio und dem giardino segreto. Er ähnelt einer limonaia, einem terrassierten Garten, der in alten Zeiten dem Anbau von Zitrusbäumen diente und für Prestige sorgte. Von Pinien sanft verschattet, verweist dieser Teil auf die Tradition des Obstanbaus in historischen Villengärten. Statt Zitronen finden sich jedoch Reihen unterschiedlicher Obstbäume, die den Besucher oder die Besucherin einladen, eine Frucht zu pflücken, im Schatten zu sitzen und dem Plätschern des Brunnens zu lauschen. Im höchstgelegenen Teil befindet sich der geheime Garten, in dem unterschiedliche Bäume, Rankpflanzen und Büsche antike Ruinen zu umschliessen scheinen. Teils auf einem neuen Parkplatz, teils auf einem 2000 Jahre alten Stall errichtet, bildet der Garten eine neue Schicht in der urbanen Geologie Roms.